Offener Brief zum neuen Schuljahr

25.August.2025

Sehr geehrte Frau Decressin,

liebe Lehrerinnen, liebe Eltern,

die Sommerferien sind zu Ende, das neue Schuljahr beginnt. Für die Erstklässler startet mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. Dafür wünschen wir alles Gute und viel Erfolg! Dem Lehrerinnenkollegium wünschen wir für ihre wichtige Arbeit weiterhin Freu­de, Kraft und Erfüllung bei ihrem pädagogischen Tun.

Wir schreiben Ihnen heute diesen Offenen Brief, um Ihnen - ganz aktuell - unsere Position zur zukünftigen Schulentwicklung und die nächsten Schritte darzulegen.

Als wichtigste Voraussetzung steht für uns über allem: Wir wollen die beste Grund­schule für alle Kinder in Dingden. Die guten und umfassenden Angebote der heutigen Ludgerischule müssen zukunftsfest gemacht werden. Pädagogische Inhalte, ein optima­les Betreuungskonzept sowie passgenaue Räume gehen für uns vor. Die Standortfrage steht nicht im Vordergrund. Das bedeutet: So wie wir offen sind für eine faire Chance der bestehenden Schule an der Weberstraße sind wir genauso offen für einen Umzug auf das Gelände der früheren Kreuzschule an der Krechtinger Straße.

Inhalt und Konzept kommen zuerst, dann der Standort!

Seit einigen Wochen wird insbesondere die Standortfrage in den politischen Gremien unserer Stadt debattiert. Wie Sie wissen hat es bereits 2022 ein Gutachten dazu ge­geben. Daran möchten wir kurz erinnern, weil dies vor noch nicht allzu langer Zeit für alle handlungsprägend war. Der Gutachter hatte sich aus vielen nachvollziehbaren und rationalen Gründen für die Beibehaltung und Ertüchtigung des Standortes an der Weber­straße ausgesprochen.

Seit Freitag liegt die neue Machbarkeitsuntersuchung zum bisherigen Schulstandort vor. Darin wird insgesamt untersucht, welche Voraussetzungen baulich, finanziell und kon­zeptionell erforderlich sind, um bestehende Gebäude plus angrenzende Grundstücke zu ertüchtigen. Bereits im Juni 2025 hatte es hier eine Vorlage gegeben, in der allerdings Parameter wie die Einbeziehung umliegender Liegenschaften nicht berücksichtigt wor­den waren. In den anstehenden Beratungen interessiert uns natürlich auch, aus welchen

Beweggründen derselbe Gutachter wie 2022 seine Auffassung hinsichtlich des Stand­ortes revidiert.

Es war und ist für uns klar: Ein neuer Grundschulstandort an der Krechtinger Straße erfordert ebenfalls konkrete Planungen. Unsere Recherchen und viele Experten- und Bürgergespräche in der Sommerpause haben uns zahlreiche neue Hinweise gegeben, dass der bisherige Standort an der Weberstraße wesentliche Voraussetzungen vermis­sen lässt, um zukunftsfest hergerichtet zu werden. Die aktuell vorgelegte Machbarkeits­studie kommt zum selben Schluss.

Wichtig ist: Am Standort Krechtinger Straße muss sich dann unter Einbeziehung des bestehenden Gebäudes von vornherein mehr und Besseres realisieren lassen.

Wir wollen, dass diese politische Leit-Entscheidung für die Zukunft der Ludgerischule in der Sitzung von Schul- und Bauausschuss Anfang September vorgenommen wird, damit Bürgerschaft, Eltern, Schüler und Lehrer Klarheit haben.

Ein häufig angeführtes Argument betrifft die zentrale Lage der heutigen Schule mitten im Dorfkern. Diesen Vorteil sehen auch wir. Gerade ein so exponiertes Grundstück und Gebäudeensemble wie die Schule bedarf für den Fall des Umzugs der Grundschule an einen anderen Standort ein umfassendes Konzept einer neuen Nutzung. Die Vereine und Initiativen in Dingden sind bewährt und bestens aufgestellt, hier das Beste für unser Dorf zu entwickeln. Das wollen wir fördern und unterstützen. Falls die Schule umzieht, möchten wir das heutige Schulareal im Dorfkern gemeinsam mit Vereinen und Initiativen sinnvoll, nachhaltig, zukunftsfähig und Ressourcen schonend entwickeln. Hier gibt es viele gute Ideen, die wir weiter für ein starkes Dingden ausarbeiten müssen. Die alte Schule wäre zu wertvoll, um sie auf Dauer leer stehen zu lassen.

In allen politischen Fragen, besonders in herausfordernden Zeiten und vor dem Hinter­grund der aktuell weiter angespannten Kassenlage in den öffentlichen Haushalten, gilt für uns auf jeden Fall: beste Bildung hat oberste Notwendigkeit. Aber: Gründlichkeit geht immer vor Schnelligkeit. Die gründlichen Prüfungen der vergangenen Wochen haben nun die Grundlage geschaffen, Ziel gerichtet zu entscheiden. Wir hoffen auf Ihr Verständ­nis, dass wir unseren Entscheidungsprozess wie immer sorgfältig und genau abwägen und nicht entscheiden ohne alle Optionen geprüft zu haben.

Für Ihre Anfragen oder Rückmeldungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung: Marcel Opladen, 0152/08557949 oder marcel.opladen@cdu-hamminkeln.de, Martin Wente, 0157/83294816 oder martin.wente@gmx.net, Johannes Flaswinkel, 0176/57751511 oder johannes.flaswinkel@web.de.

Mit freundlichen Grüßen

für die Fraktionen von CDU, FWI und Grünen

gez. Marcel Opladen gez. Martin Wente gez. Johannes Flaswinkel